Meine Reise nach Nepal 2022
Im Jahr 2019 habe ich diese spirituelle Reise bereits mit meinem damals 6-jährigen Sohn Alejandro erleben dürfen. Mir ging es damals um die «Silberne Schnur», welche man als Kind noch in sich trägt, welche die Verbindung zum eigenen Kleinkind verbindet. Denn als Kleinkind hat man noch keine Sorgen und Ängste, welche dann erst im höheren Alter auftreten. Dies war der Hauptgrund, warum ich damals diese Reise mit meinem Sohn gemacht habe.
Damals hatte ich meinem Ältesten Sohn, Lorenzo versprochen, diese Reise auch mit Ihm zu unternehmen. Da er aber Charakterlich sehr schnell gelangweilt und lieber an der Konsole hängt, machte es dies schwierig ihm diese Reise schmackhaft zu machen. Pandemie bedingt konnten wir im Jahr 2020 und auch 2021 diese Reise nicht unternehmen, 2022 schafften wir es mit vielen Umwegen diese Reise endlich anzutreten.
Durch guten Kontakt mit Bikran, unseren Reiseführer aus Nepal, den ich nun auch schon drei Jahren kenne, konnten wir trotz der Schliessungen im Kloster einen Klosterplatz bekommen.
Dann ging es auch schon mit meinem Sohn Lorenzo auf die Reise. Wir nahmen nur das Nötigste mit, ein altes Handy, was aber weder Empfang noch eine SIM-Karte enthielt, das Handy diente lediglich um Momentaufnahmen zu machen. Ich kaufte meinem Sohn ein Buch zum einzigen Zeitvertrieb. Hier wurde der ganze Luxus, welchen ich sonst in vollen Zügen geniesse und lebe einfach mal beiseitegeschoben und so gelebt, wie alle hier in Nepal leben. Dies wollte ich auch unbedingt meinem Sohn vermitteln, dass es auch noch eine andere Seite vom Leben gibt, dass Menschen auch ohne Luxus ein schönes und glückliches Leben führen können. Ohne Konsolen, Handy und Massen an Spielzeugen. Ich war froh und sehr stolz, wie Lorenzo dies aufnahm und all diese Materiellen Sachen einmal ausblenden konnte.
Als ich mit Lorenzo im Kloster war, war ich überrascht, wie sehr er sich für diese Tradition begeistert und Interesse zeigte. Trotz der winterlichen Bedingungen und ohne Heizung fiel es uns Anfangs schwer eine ruhige Nacht durchzuschlafen. Mit mehreren Schichten Kleidung ging es nach ein paar Nächten und wir konnten dann auch einmal durchschlafen.
Morgens um halb fünf fing der Tag für uns bereits an, zuerst ging es zum Morgengebet und erst danach um zirka halb sechs konnten wir dann zum Frühstück. Nach dem Frühstück machten wir uns auf die Reise, um das Land zu entdecken. Wir sahen viele verschiedene Kloster, viele verschiedene Menschen und durften die einzigartige Kultur kennenlernen. Um etwa 16.00 Uhr war es Zeit für das Nachmittagsgebet. Abends gab es etwa um 19.00 Uhr Abendessen, natürlich nur Vegetarisches Essen. Da Lorenzo aber ein grosser Tierliebhaber und eher vegetarisch bevorzugt, war dies für Ihn das kleinste Problem. Nach diesem Tagesablauf war dann auch für uns Feierabend.
In der zweiten Woche besuchten wir das Schutzgebiet von Anaphurna, bei der wir eine dreitägige Trackingtour unternahmen. Zwischen sechs und sieben Stunden ging es steil bergauf, auch hier war ich überrascht, wie Lorenzo so großartig durchhielt. Jeden Tag waren es etwa vier bis sechs Stunden Marsch und wir lagen dabei in 3 Tagen mehrere 1000 Höhenmeter zurück.
Auf Wunsch von Lorenzo und auch als kleine Belohnung gingen wir noch in den Naturschutzpark in Chitwan, welcher in der Nähe zur indischen Grenze liegt, hier werden es tagsüber 21-22 Grad, im Vergleich zu Kathmandu sehr warm.
Nach dieser Spannenden und eindrücklichen Reise kann ich mit Überzeugung sagen, dass wir als Vater und Sohn noch mehr zusammengewachsen sind. Wir konnten viel lernen und mitnehmen. Ich war sehr erstaunt von Lorenzo, es gab selten Momente, bei denen ihm langweilig wurde, er war «fast» immer mit voller Begeisterung dabei und zeigte diese auch.
Für mich wie auch für Lorenzo hat sich diese Reise in vollen Zügen gelohnt.
Diese Reise wird auf jedenfalls für uns in Ewigkeit unvergessen bleiben.